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Niereninsuffizienz

Rund eine Million Katzen gibt es ini Deutschland, deren Nieren nur noch eingeschränkt funktionieren. Als Senior, mit 13 Jahren, geht es ihm wie manch einem Menschen: das eine oder andere funktioniert nicht mehr einwandfrei.

Für mich schon der Horror, dass neben meinem Diabeteskater auch noch Quiry beständige Probleme hat und somit auch eine regelmässige Medikamentengabe erhalten muss.

Die Niere soll filtern, was mit zunehmendem Alter schwieriger wird. mal weil Krankheiten die Niere geschädigt haben, auch auch weil familiäre Probleme vererbt worden sein könnten. Das große Blutbild ergab zwar „nur“ leicht erhöhte Werte, aber ganz sicher ein Grund etwas zu tun um einem weiteren Verfall (sofern das im Seniorenalter noch möglich ist) entgegen zu wirken.

Stadien gibt es einige, Quiry nimmt lediglich viel Wasser zu sich.

Eingeschränkte Nierenleistung
Noch keine Symptome
Mäßige Insuffizienz
Erste klinische Symptome
Harnstoff und Kreatinin sind leicht bis mäßig erhöht
Fortgeschrittene Insuffizienz
Das Allgemeinbefinden ist stark gestört
Harnstoff und Kreatinin sind deutlich erhöht, ebenso das Serum-Phosphat
Terminales Stadium
Symptome noch ausgeprägter
Urämisches Koma

Der übermäßiger Durst, verbunden mit häufigem Harnabsatz und großen Urinmengen geht nicht einher mit mangelndem Hunger. Denn genau das Futter ist bei ihm wichtig und er klaut den anderen oft deren Rationen. Es gibt ab und ein Erbrechen, aber Gott sei Dank keinen Durchfall (was nicht unüblich wäre).

Statistisch ist am häufigsten eine chronisch-interstitielle Nephritis zu erkennen. Durch den Verlust der Funktion einzelner Nephrone kommt es zu einer kompensatorischen Hyperthrophie der verbleibenden Nephrone. Im weiteren Verlauf verringert sich dadurch die glomeruläre Filtrationsrate der Niere. Durch den Funktionsverlust der Niere kommt es zur Akkumulation nierengängiger Substanzen wie Ammoniak, Harnstoff, Phosphor, Aminosäuren, Gastrin, PTH und Renin. Die Folge ist eine Azotämie und eine metabolische Azidose mit nachfolgender lebensbedrohender Urämie.

Leitsymptom der CKD ist dementsprechend auch ein erhöhter Kreatinin- und Harnstoffwert. Allerdings weist die Kreatininkonzentration der Katze einen breiten Referenzbereich auf, hingegen der Wert beim Einzeltier nur innerhalb eines sehr kleinen Bereichs schwankt. Eine Beurteilung des Kreatininwertes kann deshalb erst durch regmäßige Kontrollen sicher beurteilt werden.
Natürlich müssen bei ihm nun regelmässige Kontrollen angezeigt sein, um eine weitere Schädigung der Niere zu minimieren und die Auswirkungen der eingeschränkten Nierenfunktion auf den Organismus abzumildern.
Je frühzeitiger die Behandlung beginnt, desto besser ist die Prognose und desto länger ist das Allgemeinbefinden der Tiere nicht oder nur geringfügig beeinträchtigt. Bei konventionellen Therapien stehen neben der Nierendiät (phosphatarm und proteinreduziert) und dem Flüssigkeitsausgleich auch die Gabe von ACE-Hemmern und Phosphatbindern im Fokus.

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit stellt die sogenannte biologische SUC-Therapie der Firma Heel dar.

Laut
Quelle:
Eichentopf A. und Eichentopf F. (2006).
Ergebnisse zur chronischen Niereninsuffizienz der Katze bei biologischer Behandlung.
Biologische Tiermedizin, 2, 31-34

hat die SUC-Therapie das Ziel, den Organismus zu entlasten und die noch vorhandene Nierenfunktion zu erhalten. Dabei werden nach dem Multicomponent-Multitarget-Prinzip mehrere indikationsspezifisch zusammengestellte Einzelsubstanzen kombiniert, die gleichzeitig gezielt an zahlreichen Ansatzpunkten im Organismus wirken. Dabei entsteht laut Angabe des Unternehmens eine synergistische Gesamtwirkung, die stärker ist, als die Wirkung der Einzelkomponenten.

Viele Katzen sind 1-2 Wochen nach Beginn der SUC-Therapie wieder deutlich vitaler und fressen mit Appetit. Auch die Fellqualität und das Verhalten verbessern sich merklich. Blutuntersuchungen zeigen, dass auch die erhöhten Harnstoff- und Kreatininwerte bei der Mehrzahl der Tiere deutlich sinken und zwar umso deutlicher, je höher die Ausgangswerte beim Therapiebeginn waren.

Das zeigt auch eine prospektive klinische Kohortenstudie mit 24 CKD-kranken Katzen von Eichentopf und Eichentopf (2006), die über acht Wochen mit SUC nach dem standardisierten Schema subkutan oder oral behandelt wurden.

Stadium 1: 1x SUC*/Woche
Stadium 2: 2x SUC*/Woche
Stadium 3: 3x SUC*/Woche
Stadium 4: 4x SUC*/Woche

*jeweils 1 ml

Bei allen fünf Katzen im 2. und bei zehn von zwölf Tieren im 3. Krankheitsstadium besserte sich das Allgemeinbefinden in den ersten beiden Behandlungswochen merklich. Innerhalb der ersten vier Behandlungswochen sanken Harnstoff- und Kreatininkonzentration bis in die Nähe des Normalbereichs und blieben im weiteren Verlauf der Studie konstant.

Selbst bei Katzen im Stadium 4 konnten in einigen Fällen Behandlungserfolge erzielt werden.

Die SUC-Therapie ist als alleinige Therapie einsetzbar, lässt sich aber auch problemlos mit anderen angezeigten Arzneimittel und einer Nierendiät kombinieren. Hinzu kommt, dass die SUC-Therapie sehr gut verträglich ist und Nebenwirkungen so gut wie ausgeschlossen sind, was insbesondere bei älteren Katzen ein großer Vorteil ist.