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Bißverletzungen am Katzenschwanz

Zum Tierarzt gegangen war ich mit meinem guten Red weil er einen intensiven Schnupfen hat. Der Wunde an seinem SChwanz maß ich zu dem Zeitpunkt noch keine besondere Bedeutung bei. Obwohl mir schon länger aufgefallen war dass einige Streuner in diesem Ort, in welchem im Regelfall Tierbesitzer ihre Tiere nicht kastrieren lassen, am oberen Drittel des Schwanzes entweder Wunden haben oder die letzten beiden Drittel oder aber wie bei Mr. Black ein Drittel des Schwanzes fehlt.
bisswunde am katzenschwanz
Schwanzverletzungen sind zumeist leider alles andere als eine Kleinigkeit. Selbst dann, wenn es nur eine kleine Wunde ist, die durch einen Katerkampf entstanden ist so wie bei Red oder bei Spotty. Beide scheinen bei einem solchen Kampf der Rivalen die unterlegenen gewesen zu sein und wurden bei ihrer Flucht vor dem Stärkeren von diesem noch in den Schwanz gebissen.

Grausam, wenn man sich überlegt, dass in Regionen wie der meinigen die Katzenbesitzer die Verantwortung für Kastrationen nicht übernehmen, die Tiere verwildern lassen und quasi als Folge dessen gegenseitige schwere Verletzungen zu deren elendiglichem Verenden führen. Es würde eigentlich nur noch fehlen, dass Wetten abgeschlosse werden auf die jeweiligen Jahresüberlebenden. Schon länger war mir aufgefallen, dass viele der männlichen Tiere im oberen Drittel ihres Schwanzes Verletzungen aufzeigten, die Kombination mit den Katerkämpfen kam jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt: nämlich beim Tierarztbesuch. Dieser, als Fachmann, entdeckte nämlich die Bißwunden bei Red und mir fiel es wie Schuppen von den Augen.
schwanzverletzung bei katzen
Davon einmal abgesehen, dass es die große Gefahr einer Infektion gibt, so ist das eine der Verletzungen, die sehr oft zu Schwanzamputationen bei Katzen führt. Der Schwanz ist das am weitesten entfernte Körperteil der Katze, somit auch das, welches am schlechtesten durchblutet wird. Sehr schnell ist also hier die Gefahr angezeigt, den Schwanz eventuell zu verlieren. Es sollte immer Antibiotika verabreicht werden. Ich bin bemüht bei allen Bißverletzungen den Opfern Antibiotika zu geben, einfach um eventuelle Entzündungen zu verhindern.

Red erhielt (auch gegen seinen Schnupfen) eine Antibiotikaspritze mit Langzeitwirkung. Dieses Präparat wirkt längeranhaltend, wenn auch langsamer dosiert. Schon bei Nighty habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Besserung die ersten vier bis fünf Tage sehr schleichend geht, dann aber wirklich Tag für Tag eine sichtbare Besserung eintritt.

Bei Red wasche ich noch jeden Tag mehrmals seinen Schwanz mit lauwarmen Wasser ab. Eine Salbe hilft nicht, da er diese ablecken würde. Wobei er an der Stelle des Bisses schon komplett kahl ist, da er beständig diese Wunde beleckt.

Leider ist das bei Spotty nicht möglich. Um ihn und seine Gesundheit muß ich mehr als hart kämpfen und seine Wunde sieht um ein vielfaches schlimmer aus als jene von Red. Spotty ist scheu und lässt sich kein Antibiotika verabreichen – auch schwer über seine geliebte Milch. Er bekommt Traumel und Echinacea, mit beiden habe ich bei Entzündungen sehr gute Erfahrungen gemacht.