by

Kitten werden geboren

Punky und Grey erlaubten mir beide die Zeit vor bzw. bei der Geburt ihrer Katzenbabies mit zu erleben. Eine Katzengeburt kündigt sich in erster Linie durch die Nervosität der Mutterkatze an und durch ihr ständiges Suchen (nach dem optimalen Wurfplatz). Punky, der das Springen schon schwerfiel war an diesem Tag sehr, sehr schmusig und sprang zu mir auf den Schreibtisch, wich nicht von meiner Seite. Drei Stunden später war es bei ihr soweit. Diese Unruhe war also schon der Zeitpunkt, zu wlechem sich der Gebärmuttermund öffnet und die Wehen beginnen, was für uns nicht erkenntlich ist.
Sie fraß ohne Veränderung – bei manchen Tieren ist es so, dass sie ein zwei Tage vor der Niederkunft nichts mehr fressen.

Nachdem Stairway von der überraschten Mama als Baby auf der Treppe im springenden Galopp noch in der Fruchtblase (die wir öffneten) verloren wurde begann nun die Austreibungsphase. Dabei werden durch Dehnung der Rezeptoren im Bereich des Muttermundes reflektorisch die Austreibungswehen eingeleitet, die durch starke Kontraktionen der Bauchmuskulatur von aussen gut sichtbar sind. Diese Presswehen können manchmal, mit schwankender Intensität, ein paar Stunden andauern bis der erste Welpe geboren wird. Im Regelfall werden die Katzenbabies in Intervallen von weniger als 1 Stunde geboren. Die Nachgeburten folgen innerhalb von 5 bis 15 Minuten nach der Geburt des jeweiligen Welpen. Die Mutterkätzin befreit normalerweise den Welpen von den Häuten der Fruchtblasen, reinigt ihn, durchtrennt die Nabelschnur und frisst sofort die Nachgeburt auf.
Bei der Geburt von Stairway, von der wir alle überrascht wurden, entfernten wir die Fruchtblase und Katzenvater Cib erhaschte diese Haut der Fruchtblase und frass sie ruckzuck auf.

Zeigt die Kätzin konstantes Pressen ohne Geburt eines Welpen bitte sofort den Tierarzt anrufen – am besten schon vorher mit ihm Absprache treffen wann er/sie den Geburtstermin erwartet und um Telefonnummern bitten wo er oder Kollegen immer erreichbar sind.

Bleiben Reste der Eihäute auf dem Kopf des Welpen zurück, die seine Luftwege verkleben, müssen wir Dosis diese vorsichtig entfernen. Die leckende Zunge der Mutterkätzin hat nicht nur einen reinigenden und stoffwechselanregenden Effekt, sondern bildet die Grundlage für die enge Bindung zwischen Kätzin und ihrem Nachwuchs. Es wird angenommen, dass durch dieses Säugen eine aktuelle neue Trächtigkeit verhindert wird – was aber nicht immer der Fall ist!

In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass sich eine Geburt über 12 bis 24 Stunden hinzieht, was eine Qual für das Muttertier ist und auch die Gefahr von Totgeburten und Schäden für die Katzenkinder mit sich bringen kann. Scheinbar gibt es häufiger, das leberähnliches Gewebe während der Geburt von normalen Welpen abgeht. Dabei handelt sich es um teilweise resorbierte oder mumifizierte Feten die während der Trächtigkeit abgestorben sind. Da Punky und Grey nur drei bzw. vier Babies zur Welt brachten – also keine großen Würfe – blieb uns das erspart, vermute ich. Übrigens ist das auch der Regelfall zwei bis fünf Katzenwelpen. Orientalische Katzen haben zuweilen große Würfe mit bis zu über zehn Welpen (arme Mama!) und Langhaarkatzen im Regelfall nur zwei oder drei Kitten.

Achtung: im Regelfall kommt nach zwei bis drei Wochen der nächste Zyklus und Katzenmama könnte wieder trächtig werden – tut ihr das nicht an!

Im Durchschnitt dauert eine Trächtigkeit 64 Tage, kann aber je nach Wurfgrösse 59 bis 70 Tage, ab Deckdatum gerechnet, betragen.
Unkastrierte Katzen werfen in der Regel zwei Mal pro Jahr, Siamesen können im Extremfall sogar bis zu 4 mal pro Jahr werfen. Die maximale Reproduktionsleistung (d.h. Anzahl Welpen pro Wurf oder Jahr und Aufnahmefähigkeit) erreicht die Kätzin im Alter von 3 Jahren und kann sie bis zum 6. Lebensjahr aufrechterhalten. Einer Katze von über 8 Jahren sollte eine Trächtigkeit nicht mehr zugemutet werden aufgrund von sinkende Fruchtbarkeit, schlechtere Aufnahme und kleiner werdende Würfe, sowie die steigende Welpensterblichkeit und einem erhöhten Risiko für die Katzenmutter an diversen anderen Krankheiten zu leiden.