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neue Katze

Grundsätzlich habe ich die Erfahrung machen müssen: immer, wenn ein neuer Mitbewohner kommt, gibt es Unruhe. Selbst dann, wenn es ganz harmonische Tiere oder Menschen sind, die zusammen leben, so muß die Rollenverteilung neu geschrieben werden, was nicht immer ganz einfach ist. Selbst dann, wenn man(n)-/frau denken sollte, nun hat jede-/r seine Rolle im Verbund gefunden kann es wieder einen Wechsel geben durch geänderte Machtverhältnisse, Krankheiten und anderes mehr.

Eine wesentliche Rolle spielt auch das Alter – je größer der Altersunterschied, desto schwieriger könnte (nicht zwangsläufig muß!) es werden. Ein junges Tier spielt anders als ein Senior, welcher sich zuweilen durch die Gegenwart eines Youngsters genervt fühlen könnte.

Cib, Quiry und Punky leben bei uns im Haus, sind die typische Dreierbande. Schwierig war es immer, wenn ein Tier zum aufpeppeln kam, weil es deren gesamtes Sozialgefüge durcheinanderbrachte. Als Whity mit ihren Babies, die ich sehr gerne behalten hätte, hier einzog war es aus mit der Ruhe. Quiry hat die arme Whity so durch die Gegend gejagt, dass die arme irgendwann einmal nicht mehr unter dem Bett hervorkam. Wie es aber das Schicksal will kam genau zu diesem Zeitpunkt ein Anruf aus Wiesbaden von Bekannten von mir, die nach einem Kätzchen fragten.

Die größten Probleme, die ich persönlich erlebt habe, sind bei Katzen untereinander. Während die Kater fauchen, evtl. sogar kämpfen scheint es bei den Ladies versteckter aber dennoch erbitterter zur Sache zu gehen. Die Rivalin wird vertrieben, vielleicht nicht „auf den ersten Biss“ wie das bei den Katern der Fall ist, aber mindestens ebenso kämpferisch.

Oft dauert es lange – oder es passiert gar nicht – dass die Ladies miteinander Freundschaft schließen. Bei den meisten meiner Ladies im Asyl geht es nun gesitteter zu, als zu Anfangszeiten als die eine oder andere Lady neu hinzu kam. Aber einfach war es nicht, zumal Weibchen (auch aufgrund der vorhandenen Mutterimpulse) wesentlich scheuer, aber dennoch durchsetzungsfähiger sind als im Regelfall die Kater es sind.

Da war Mimi, die ihre Töchter lange Zeit böse anfauchte, erst jetzt, nach nunmehr einem Jahr kann ich nette Köpfchenbegrüßungen feststellen. Crazy, nunmehr 6 Monate alt hatte keinen leichten Stand bei den Damen, aber auch sie scheint nun Freundinnen zu gewinnen, denn mit Mimi und Mrs. Schneeulchen gibt es schon mal eine freundliche Kopfberührung oder Beschnüffelung. Vielleicht liegt es auch daran, dass diese Katzen untereinander spüren dass sie alle kastriert sind. Ladykracher wird ruhiger – aber Lady bleibt unnahbar und fauchend – beide sind (noch) nicht kastriert.

Eine Kastration sorgt im Regelfall dafür, dass Katzen ruhiger werden – ich persönlich habe ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass sie dann auch verspielter werden. Sicher, die Tiere nach einer Kastration im Regelfall molliger, aber dafür auch hausbezogener, schmusiger und in jedem Fall bleiben sie gesünder.

Sollte es aber dennoch Probleme geben durch einen „Neuzugang“ würde ich zu „Felliway“ und „Fellifriend“ raten.