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Ohramputation bei Katzen

es ist leider nun doch wahr geworden, meine Befürchtung, dass bei Streunerkater Safety das Ohr amputiert werden muss. Durch die Sonneneinstrahlung auf seinen zu hellen Ohren (mit Pigmentstörung und dadurch ständiger Sonnenbrand beim Kater) konnte die Tierärztin nur noch feststellen: Krebs – Amputation des Ohres….

Am Donnerstag, 3.8.2017, hatte ich einfach nur gehofft, dass die vor einigen Wochen aufgetretene Blase am Ohr (vom Durchmesser ca. 1 cm) aufzuschneiden wäre und dann alles gut wäre. Das aber war ein Irrtum. Die Diagnose kam beim ersten Blick der Tierärztin auf Safety’s Ohr. Er blieb ab Donnerstagmorgen in der Tierarztpraxis, bekam noch etwas zu futtern und wurde Donnerstagmorgen sofort operiert. Die Ohrspitze wurde bis zu einem kleinen Rand am Gehörgan abgeschnitten (und auch gleich 3 Zähne, die entzündet waren gezogen) Am Freitagabend konnten wir ihn wieder abholen.

Er bekam zur Sicherheit Convenia als Langzeitantibiotikum und da wo einmal das Ohr war zieren die Reste nun schöne blaue, saubere Stiche.

Am Freitagabend – am selbigen Abend nach der Ohramputation – ging es ihm einigermaßen gut. Er war noch wackelig, die Betäubung war noch zu spüren, aber er fraß und ließ sich streicheln – ging aber viel auf Tauchstation um zu schlafen. Der arme Kerl hatte ein Halskrause verpasst bekommen, die ihm jeden Schritt schwierig gestalten ließ… ganz zu schweigen vom fressen oder Trinken. Auch die Tierärztin war über die Anbringung der Halskrause nicht glücklich und sich auch nicht sicher, ob es gut für ihn sei. Wir haben am Samstag, dem der Folgetag der Operation, beschlossen ihm die Halskrause zu entfernen. Er konnte nämlich mit dieser Krause auch nicht richtig schlafen und sich erholen, weil diese ihn daran hinderte richtig zu liegen.

Nun aber ging der Zauber los…. Wohl kennt Safety das Haus und hält sich hier über viele Stunden auf, aber er wurde hier noch nie gefangen gehalten. Nun aber soll er 10 Tage im Haus bleiben.

Die Wunde heilt – wie es aussieht – sehr gut und Safety scheint keine Schmerzen zu haben. Er frisst regelmässig gut und viel und scheint nicht an die Wunde zu gehen. Er schüttelt hie und da den Kopf und putzt sich mit der krallenlose Pfote. Ich habe das Gefühl, er verbindet keinen Schmerz mit dem Ohr. Wenn er in meiner Nähe ist, so reibt er sein Köpfchen an mir – egal, auf welcher Seite. Ich erschrecke zumeist wenn er mit der Seite des amputierten Ohres an mir reibt – ihm scheint das aber egal zu sein.

Er hat auch mittlerweile die Katzentoilette angenommen, was bei weitem nicht sicher war! Er hat oftmals 12 Stunden im Haus verbracht. Ist aber morgens oder abends immer eine Runde in den Garten gegangen und hat da sein Geschäftchen verrichtet. Er hat einmal wohl „wild“ gepinkelt und seinen Kot in seiner Not ebenfalls auf dem Laminatboden platziert. Kurzerhand habe ich an die Stelle eine Katzentoilette transferiert, die er dann auch in Folge nutzte….

Er bekommt, nach wie vor, zwischen 1 und 2 Tabletten Traumeel – jeweils morgens und abends – verabreicht. Bisher hat er keine Anzeichen gegeben, dass er Schmerzmittel benötigt. Er saß also nicht gebückt in gedrückter Haltung oder Art herum. So wird wohl das verordnete Schmerzmittel, Metacam, in den Kühlschrank verschwinden können.

Die Fäden werden 10 Tage nach der Operation gezogen.

Heute, am dritten Tag nach der Operation geht es ihm gut, auch wenn er gerne einen Spaziergang machen würde und ich höllisch aufpassen muss, dass er nicht aus dem Haus gelangt. Er soll diese 10 Tage im Haus verbringen, ob mir das gelingt ist jedoch fraglich….

Er hat alles sehr gut überstanden. Allerdings war er beim Fäden ziehen nach Nr. 11 sehr ungnädig und hat sie nicht mehr weiter am Ohr ziepen lassen. Mit dem Resultat, dass jetzt noch einige der blauen Fäden am Rand des restlichen Ohres befindlich sind. Mit der Zeit lösen sich die Fäden auf. Wir konnten bei den 11 gezogenen Fäden jedoch bemerken, dass sich kein Gewebe daran befand und er somit auch keine Allergie oder Unverträglichkeit gegen die Fäden entwickelt hat.

Die Haare wachsen munter und es scheint ihn nicht zu stören, dass nun etwas weniger an Gewicht an den Ohren hat. Es geht ihm einfach nur gut!

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