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Wer passt zu wem?

Garantiert schwer zu entscheiden ist die Frage, zu welchem Menschen welche Art oder welcher Charakter oder Geschlecht einer Katze am besten passt.

Ich persönlich bin der Meinung dass es immer passen kann zwischen Mensch und Katze, wenn der Mensch dem Tier genügend Zeit gibt sich auf ihn einzustellen und zu merken, dass dieser Zweibeiner ihm nichts Böses will.

Schwieriger wird es dann, wenn Kinder zu den neuen Freunden einer Katze gehören sollen. Nicht immer ist es möglich Kindern klar zu machen, dass eine Katze – egal ob klein oder groß – erst nach einer gewissen Zeit mit ihnen spielen wird und dass sie Geduld benötigen. Auch ist es oftmals so, dass kleine Kinder sehr spontan sind und schnell und/oder laut auf eine Katze zugehen. Je nachdem, was das Tier in der Zeit zuvor gewöhnt war, kann das zu Ängsten führen.

Bärle und Wuschel (Bärle und Wuschel wurden uns mit 6 Wochen von der Mama als Adoptionsgeschenk vorbeigebracht, sie sind jetzt 4 Monate alt und leben seit stark zwei Monaten bei uns im Haus) sollten zu einer netten und umsichtigen Familie. Es hat aus zwei Gründen nicht funktioniert:
Der erste war, dass deren Tier „Luna“ drei Tage zuvor überfahren worden war. Die Trauer war noch groß und Wuschel und Bärle war es nicht möglich „Luna“ gleich zu sein. Erwartungen, die in sie gestellt worden waren, konnten von den armen beiden nicht erfüllt werden.
Der zweite dürfte sein dass Wuschel und Bärle aus einem Haus kommen, in welchem nur Erwachsene sind und ziemlich viel Ruhe um sie herum war. Kinder waren sie nicht gewöhnt.

Leider war das Resultat Angst und Futterverweigerung, die bis zum Erbrechen führte. Während Wuschel sich langsam begann mit der Situation anzufreunden wurde Bärle immer ängstlicher.

Nach vier Tagen waren sie wieder bei uns und alles war, als ob es nie anders gewesen wäre: sie sind sofort über das Futter hergefallen und sind durchs ganze Haus getobt, haben die anderen Tiere begrüßt und es war wie immer.

Anders war es im Fall von Krümel und Julian, einem vierjährigen Jungen. Da Krümel uns Menschen von der ersten Lebenswoche an kannte hatte er weniger Berührungsprobleme. Die laute Stimme von Julian wurde durch dessen Umsicht und eine überlegende und sehr ruhige Mutter kanalisiert.

Auch bei Hero ist es kein Problem, da auch Hero wie Krümel uns Menschen vom ersten Lebenstag her von der Stimme kennt. Wobei Mona mit ihren 10 Jahren auch schon älter ist und man ihr doch eher klar machen kann, dass sie ruhig auf eine Katze zugehen muss … und sie ist kein lautes oder sehr spontanes Kind, sondern eher eines welches überlegt und den Kopf einschaltet.

Mein Fazit: Lebendige Tiere, die seit der Geburt Kontakt zum Menschen haben können sich mit Kindern arrangieren. Tiere, die im Freien geboren wurden – also weniger Kontakt zum Menschen haben – benötigen sehr viel mehr Ruhe und Eingewöhnzeit. Wenn Mensch, Kind und Familie einem Tier diese Zeit geben können wird es funktionieren.

p.s. Niemals kann ein Tier ein anderes ersetzen! Erst wenn Trauerarbeit geleistet wurde – egal wie lange oder in welcher Form – sollte an ein neues Tier gedacht werden. Dann aber heraus aus dem Wunsch einen neuen Freund zu erhalten und nicht einen anderen zu ersetzen.