Dann lernen sie schnell, von Tag zu Tag. Mit 10 bis 11 Wochen können sie bereits alles, was eine erwachsene Katze beherrscht – können es aber verständlicherweise noch nicht geschickt einsetzen. Das ist das Alter, in dem die Kätzchen ihren größten Charme entfalten. Es gibt wohl kaum ein Geschöpf im Tierreich, dem in dieser Altersstufe so die Herzen zufliegen. Nur die Mutterkatze, die läßt sich wenig beeindrucken. Die Familienbande werden dünner und das Idyll bricht in dieser Zeit meist unter Fauchen und Zischen auseinander. So herzlich die Kätzin auch zu ihren Jungen war – irgentwann ist Schluß und das macht sie ihnen unmißverständlich klar. Auch daran sehen wir wieder, dass Katzen unsentimentale Geschöpfe sind.
Das soziale Verhalten der Kätzchen entwickelt sich langsam. In den ersten 3 Lebenswochen sind die Kleinen völlig von der Mutter und deren Milch abhängig. Gesaugt wird, wenn die Katze zum Nest kommt. Sie bestimmt also, was Sache ist. Das ändert sich, wenn die Kätzchen etwa 4 Wochen nach der Geburt anfangen, feste Nahrung zu sich zu nehmen. Dann bedrängen sie die Milchquelle der Mama, weil ihnen ein kräftiger Schluck immer noch am besten schmeckt. Gelegentlich erlebt man es, dass einzelne Kätzchen noch monatelang an der Mutter saugen – auch wenn längst keine Milch mehr kommt.
In der ersten Zeit haben die Kleinen Kot und Urin noch nicht unter Kontrolle. Das Muttertier leckt sie am Bauch und in der Aftergegend, um den Urinabsatz anzuregen.