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Fellfarbe und/oder Charakter bei Katzen – Teil 2

Hauskatzen nahezu aller Farben, Schattierungen und Tabbyarten gehörten zu meinen Streunern. In Verbindung mit Andy und David, die ebenfalls zig Streunerkatzen beherbert haben wir uns Gedanken gemacht über einen Zusammenhang von Fellfarbe und Charakter[/URL] .

Ein logischer Schluß, wenn man/frau überlegt, daß Gene auf einem ganz bestimmten Platz (genannt „locus“) in den Chromosomen sitzen und die Grundelemente sind, auf denen die Vererbung aufbaut.

Dabei sind die Gene verantwortlich für jedes Merkmal einer Katze, angefangen von der Augenfarbe, hin zum Knochenbau, der Fellstruktur, last not least für den Charakter.

Ein Gen wird als dominant bezeichnet, wenn seine Auswirkung im Aussehen der Katze (=Phänotyp) sichtbar wird.

Auffällig war dabei für uns, David und mich, die Vorliebe ähnlich schattierten Tieren gegenüber abwartender und freunschaftlicher zu sein … zumindest am Anfang der Bekanntschaft 😉

Ich kann hier aber nur für Hauskatzen sprechen, denn jede Katzenrasse hat ja auch Besonderheiten, die dann mit der Fellfarbe in Verbindung gebracht werden kann. Davids und meine Erfahrungen mit zig Tieren beruhen nur auf den „normalen“ Hauskatzen.

Gesagt wird beispielsweise, daß Schwarz zum Beispiel wird bei der Hauskatze mit gutmütig verbunden, bei der Perser mit loyal und misstraurisch gegenüber Fremden. Weiß wird mal als lebenstüchtig und freundlich (Hauskatze), mal als ruhig (Perser) angesehen. Zweifarbige Katzen werden von Perserfreunden als gelassen erlebt, von Hauskatzenfreunden als gutmütig und freundlich. Rot gilt als nett, Blau als sanft und liebevoll, Tabby als ausgeglichen.

Nun, ich kann mich nur sehr bedingt diesen Erfahrungen anschließen, wobei natürlich in meien Beurteilung auch Streunerkatzen fallen, die dem Menschen gegenüber nicht sozialisiert sind, sondern nur bei und für mich ein Verhalten präsentieren, um mich als Dosi zu „halten“.
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Ja, meine Roten waren Kuscheltiger und anhängliche Freunde fürs Leben (bei manchen dauerte es aber sehr lange) Tabbykatzen kenne ich alles andere als ausgeglichen, ich kenne sie als Wildfänge erster Preisklasse – wobei vielleicht das eine das andre nicht ausschließt.

Schwarze Tiere kenne ich als vorsichtig, liebenswürdig aber mit den Jahren sehr an Dominanz gewinnend. Alle Tiere von Andy und mir in Schwarz waren besonders vorsichtig und hatten Führereigenschaften, bzw. wurden innerhalb von einer Gruppe zum „Chef“ gemacht. Dazu gehörte wohl auch eine gewisse Klugheit, die sie an den Tag legen/legten.

Weiß/graue Tiere habe ich kennengelernt als sehr zurückhaltend, vorsichtig und gutmütig. Machtkämpfe in fremden Gefilden habe ich hier nicht erlebt. Allerdings konnte sich das mit dem näheren Kennen dann doch etwas ändern. Grundsätzlich aber würde ich sie als liebenswürdig und verschmust bezeichnen.
Ob nun Safety als Streuner (kleines Bild) oder Eulchen als früherer Streuner und jetziger Haustiger mit Freigang: beide sind anspruchslos und nicht dominant. Sie freuen sich über alles was sie bekommen, bevor sie sich schlagen treten sie einen Schritt zurück.

Meine „Schwarzen“ habe ich immer als durchsetzungsstark erlebt, mal als Zicke mal als Schmuser, wenn sie aber etwas durchsetzen wollten, dann haben sie nicht aufgegeben.

Aber diese Gene und Eigenschaften sind sicherlich nur ein Punkt in der Skala der möglichen Entwicklungen eines Tieres.

Was meine Streuner betrifft, mit den unterschiedlichsten Farben und Erfahrungen oder Charaktereigenschaften, so mag es wohl sein, daß diese (und somit die Fellfarbe) entschieden haben wie schnell und wie ein Kontakt aufgebaut wird.

Dann aber entscheidet wie Mensch und Dosi aufeinander zugehen und „Freundschaft“ entwickeln. Gerade meine Streuner haben viele, zumeist nicht gute, Erfahrungen mit Zweibeinern machen müssen, ich bin mir sicher, daß diese prägender waren als alle Farbeinschläge, die den Charakter ausmachen sollen.

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