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Fleischwunde

Im Regelfall regeneriert der Körper von Mensch und tier kleine oberflächliche Verletzungen in kurzer Zeit selber. In vier Stufen erfolgt die Heilung der Wunde die da wären: Gefäßreaktion, Blutgerinnung, Entzündung und Neubildung von Gewebe. Eine frische Wunde blutet am Anfang zumeist stark, was aber den Vorteil besitzt, daß eingedrungene Fremdkörper oder auch zerstörtes Gewebe aus der Wunde „gespült“ wird. Nach wenigen Sekunden ziehen sich die verletzten Gefäße zusammen (Vasokonstriktion), um einen größeren Blutverlust zu verhindern. Blutgerinnsel dichten das Gefäß ab. Darüber hinaus stülpen sich die Wundränder nach innen und erleichtern so den Verschluss des Blutgefäßes.
Schon kurz nach der Verletzung füllt sich die frische Wunde mit Blut, welches gerinnt. Der erste Blutpfropf schützt die Wunde vor dem Eindringen von Keimen und dem Austrocknen.
fleischwunde

Guter Rat ist teuer bei einem Streuner wie Mrs. Schneeulchen, die sich in solchen Situationen nicht einfangen lässt bzw. ein Transport – wir reden noch nicht von der nahezu unmöglichen Behandlung – zum Tierarzt sehr schwer ist? In den ersten Tagen war auch eine Wundbehandlung durch mich nicht möglich, nach ca. 5 Tagen jedoch konnte auch ich in die Nähe der Wunde kommen.
In Rücksprache mit eben dem Tierarzt habe ich ihr über 5 Tage 3 x täglich je 12 Tropfen Ampitab, einem Antibiotikum, verabreicht. Am dritten Tag begann sich die Wunde zu schließen – komplikationslos wie es aussieht – und scheint nun nach nunmehr einer Woche in einem guten Heilungsprozeß zu sein.

In Frage zu stellen ist natürlich, ob es tatsächlich nötig war ihr dieses Antibiotikum zu verabreichen – denn selbstverständlich könnte das auch dafür sorgen, dass sie irgendwann einmal nicht mehr darauf anspricht. Eine weitere Möglichkeit (die ich mir jedoch bei Temperaturen über 30 Grad nicht erlaubt habe) wäre die Anwendung von Beta Isadonna. Quasi ein Verzicht auf das vorsorgende Antibiotikum und nur eine Versorgung der Wunde selber.

Bei Katzen wie Menschen gilt zur Reinigung einer frischen Wunde ist am besten sauberes, kaltes Wasser oder 0,9-prozentige Kochsalzlösung in Verbindung mit Wundreinigungstücher. Diese bieten den Vorteil, dass sie die Wunde nicht nur reinigen, sondern gleichzeitig desinfizieren. Ansonsten folgt im zweiten Schritt die Desinfektion. Zur Wunddesinfektion stehen verschiedene Antiseptika zur Auswahl. Als Antiseptikum bei oberflächlichen Wunden und Verbrennungen ist Povidon(PVP)-Iod, beispielsweise in Betaisodona® und Braunoidon®, geeignet. Iod wirkt bakterizid, fungizid und viruzid. Als Kontraindikationen für Povidon-Iod gelten Schilddrüsenerkrankungen, eine Radio-Iod-Anwendung, Überempfindlichkeit gegen Iod sowie Schwangerschaft und Stillzeit. Bei Neugeborenen und Säuglingen dürfen die Präparate bis zum Alter von sechs Monaten nicht angewendet werden.

Betaisodona – apothekenpflichtig aber nicht verschreibungspflichtig – hat bei uns im Pflegeheim schon ganz erstaunliche Wunden geheilt wie beispielsweise ältere Menschen, die sich im Krankenhaus wundgelegen haben. Jedoch sollte man behutsam damit umgehen, ich selber habe es bei meinem Piercing angewendet und mein Kreislauf war danach immer doch sehr am leiden; ich vermute, dass ich eine Jodallergie besitze. Denn eben Jod gibt Betaisodonna die wundreinigende Wirkung.