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Kletterer

Schon eigenartig: dass sie immer den Eindruck erwecken, sie wollen ganz nach oben unsere Stubentiger. Sogar von Tierärzten wurde mir zur Kastration meiner damaligen Coco gesagt: Achten Sie darauf, dass sie nicht nach oben klettert. Katzen, selbst im noch halbnarkotisierten Zustand, ziehe es nach oben.

Richtig schnell können Katzen nur über recht kurze Strecken sein: als Langläufer hätten sie verloren. Deshalb vielleicht auch in einer neuen Umgebung immer der suchende Blick? Gewinner wären sie jedoch bestimmt in einem Kletterwettbewerb, denn in dieser Disziplin sind sie nahezu jedem ihrer Freinde überlegen. Sollte sich eine Katze also auf Neuland befinden oder sich unsicher fühlen, wird sie zumeist den nächsten Baum bzw. einen anderen, hohen, Fluchtpunkt suchen.

Für den Zuzug eines neuen Tieres, welches vielleicht ausgesprochen ängstlich ist, bietet es sich an, ihr auf einem solch hohen Fluchtpunkt einen Platz einzurichten um ihr dort eine gewisse Sicherheit zu ermöglichen. Ein Schrank oder ein Kratzbaum können schon viel an Sicherheit übermitteln. Bei Whity konnte das leider nicht helfen, denn dieser große Kratzbaum befindet sich im obersten Geschoß, während sie sich im Regelfall im 1. Stockwerk (aber dort auch auf dem Kratzbaum) tummelte.

Mittlerweile bin ich so routiniert, dass ich die Kastration einer Katze ohne Vorsorgemassnahmen in Sachen „Flucht nach oben“ hinbekomme. Zu Cocos Zeiten, sie war meine erste Katze, nahm ich zwei Waschkörbe. Den kleineren belgte ich für sie mit Handtüchern und den größeren gab ich darüber damit sie ja nicht aussteigt.