Bisher bei all den zig Tieren, die bei mir waren ein Luxus – nun aber erstmalig notwendig bei Red. Nicht nur, dass der arme Red ziemlich krank war, ein, er war noch nie ein Freund von besonderen Aktivitäten. Wo andere links auf den Kratzbaum sprangen und rechts wieder hinunter rasten, da sass er nur still auf dem Kratzbaum. Kein Wunder, war er doch von Katzenkinderbeinen an immer einer von denen, die „hinten anstanden“.
Seine Bewegungen, wie auch Aktivitäten, entsprachen eher denen einer alten Katze als der einer rund vier Jahre alten, die er doch eigentlich ist. Woche für Woche lebte er sich besser ein und begann auch regelmässig den Kratzbaum auf alle Arten zu nutzen. Jedoch genügte dies‘ nicht um auch die hinteren Krallen auf ein gutes Maß zu kürzen.
Zuweilen ist es so, dass die Daumenkrallen oder die hinteren Krallen nicht genug in Anspruch genommen werden um sich selber zu schärfen. In solchen Fällen ist es sinnvoll, die Krallen zu kürzen um den Tieren ein leichtes fortbewegen zu ermögichen.
Seine Schritte konnte man über den Teppich verfolgen, weil er doch immer recht mühsam laufen musste um nicht hängen zu bleiben. Eine Lösung war schnell gefunden in der „Krallenscheren erprobten Marina“.
Geschickt löste sie mit dem richtigen Druck auf die richtige Stelle den Sprungmechanismus der Kralle aus. Dadurch ließ sich dann die Kralle ausgefahren in die Krallenschere einlegen und abknipsen. Diese Krallenschere ist „eigentlich“ für Meerschweinchen. Sie schien mir aber sehr geschickt zu sein und günstig in der Hand zu liegen, dass die Kräfte sich gut auf die Schere übertragen lassen. Mein Tierarzt schwört auf einen Nagelknipser für Männer und hält überhaupt nichts von den Krallenzangen. Wobei ich ihm da uneingeschränkt Recht geben muss weil diese Zangen so unhandlich sind, dass für mich nicht vorstellbar ist mit einer unhandlichen Krallenzange zu einem guten Ergebnis zu kommen.
Gut war meine Idee Red auf das Bett zu legen – jede Menge Liegefläche und auch für uns Auflagefläche. Schlecht war es, dass ich nicht auf die Idee kam ein altes Leintuch darunter zu legen, von welchem die Nagelreste einfach hätten ausgeschüttelt werden können.
Der Vollständigkeit halber will ich hier die gängigen Krallenscheren und Krallenzangen aufführen: