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Schwanzamputation

Wie schon an anderer Stelle geschrieben führen Bissverletzungen am Schwanz von Katzen oftmals zur Amputation. Bisher blieb meinen Katzen und mir das erspart, eventuell muss nun der arme Red eine solche Amputation erleiden.  Und das ausgerechnet der gutmütige Red, der immer jedem anderen Tier den Vortritt ließ.

Bereits im Frühjahr war ich wegen dieser Wunde beim Tierarzt. Er wurde mit Convenia behandelt und es sah so aus, als wäre die Wunde am verheilen. Anfang Juni musste ich bemerken dass Red wieder ständig an der Wunde leckte. Durch eine schlimme Erkältung wurde er vom Tierarzt behandelt und ruckzuck hatten wir ein ganz anderes Problem als „nur“ eine Erkältung.

Rund um die alte Wunde war altes und abgestorbenes Gewebe, welches sich zu einem Eiterprozeß entwickelt hatte. Seit nunmehr drei Wochen erhält Red jeden zweiten Tag eine Spritze mit Beitril. Von ursprünglich 2,5 ml sind wir nun auf 1 ml „heruntergefahren“. Leider hat sich auch immer bis zum jeweiligen zweiten Tag wieder ein erneuter Abszeß gebildet, der geöffnet werden muss.

Heldenhaft geht Red das durch ohne Narkose, was mehr als bewundernswert ist für ein Tier, welches sich gequält fühlen muss. Seit Beginn der dritten Woche wird nun nach einer Spülung der aufgeschnittenen Wunde beim Tierarzt Ichthammol aufgetragen. Es bleibt so lange auf der Wunde, wie Red diesen Verband zulässt.

Während man beim Menschen von einem täglich zweimaligen Verbandswechsel ausgeht kann es bei Red also bedeuten, dass zwei Tage der Verband auf der Wunde bleibt. Ich entferne dann den Verband, lasse die Wunde für einige Stunden ohne Mulbinde, um dann in den Nachtstunden wieder Ichtholan aufzutragen und zu hoffen, dass Red den Verband am Schwanz belässt.

Um zu verhindern das Folikel einwachsen, sich also an der Haarwurzel ein Eiterherd bildet, wurde der Schwanz an der betreffenden Stelle rasiert.

Diese Aufnahme entstand wenige Minuten nachdem der Verband entfernt worden war.

Am Samstag, 7.7.2007, hatte ich große Angst um Red, der den ganzen Tag nur geschlafen hatte und sehr wenig gefressen. Ich habe nämlich beschlossen nicht kampflos den Schwanz zur Amputation frei zu geben und auch zusätzlich Traumeel zu verabreichen. Vielleicht hat das Red etwas „geschafft“. Er bekam also gestern vier Mal je rund 30 Tropfen Traumeel. Das werde ich noch so lange weiterdurchführen, wie auch die zweitägigen Tierarztbesuche, wie keine Gefahr für Reds Leben besteht und er sich behandeln lässt. Traumeel hat bei leichteren Abszeßen gut geholfen, vielleicht kann es jetzt unterstützend wirken.

Heute am Sonntag, 8.7.2007, ist seine Verfassung wesentlich besser und der Hunger auch stärker vertreten. Während er gestern nur liegen blieb und sich auch nicht um Hunger oder Futter (egal welcher Art) kümmerte, war er bereits heute morgen um 7.00 Uhr mit mir unterwegs und hat sich gegen 10.00 Uhr noch einen „Nachschlag“ geholt.

Aber nicht nur der Hunger hat sich entwickelt, auch wieder ein Eiterabszess….